Konferenz zum erzgebirgischen Bergbau in Kaden (Kadaň)
Vom 26. bis 28. September 2013 fand in Kaden (Kadaň) unter dem Titel „Erz(gebirgs)landschaft“ eine sehr interessante Konferenz statt, die das Ziel hatte, die breite Öffentlichkeit sowie die Fachöffentlichkeit über weitere Ergebnisse des Projektes „ArchaeoMontan“ zu informieren, das gegenwärtig umfangreichste Projekt, das sich mit einer archäologischen sowie historischen Untersuchung des mittelalterlichen Bergbaus auf der sächsischen sowie böhmischen Seite des Erzgebirges befasst.
An zwei Vortragstagen referierten Fachwissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Geschichte, Geologie, Geoinformatik, Dendrochronologie und Restaurierung. So war z. B. zu erfahren, dass sich nahe der Burg Hassenstein (Hasištejn) schon zur Bronzezeit eine metallproduzierende Werkstatt befunden hat und was uns die neuen archäologische Funde über die Entstehung des mittelalterlichen Ortes Pressnitz (Přísečnice) sagen. Sehr interessant war die Präsentation einer sehr gut erhaltenen Silbergrube vom Beginn des 16. Jahrhunderts, die vor Kurzem während Bauarbeiten direkt im Zentrum von Annaberg gefunden wurde.Am dritten Konferenztag fand eine Fachexkursion an den Standort der untergangenen Bergbausiedlung am Kremsieger sowie zum untergegangenen Ort Pressnitz statt, dessen Geschichte bis in die Zeiten der böhmischen Könige Johannes von Luxemburg und Karl IV. greift.
Eines der Hauptergebnisse des gemeinsamen sächsisch-tschechischen Projektes ArchaeoMontan wird eine Wanderausstellung mit dem Titel „Silberrausch und Berggeschrei:Archäologie des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen“ sein.Die Ausstellung wird nächstes Jahr ab Juni in der Königlichen Münze in Joachimstal (Královská mincovna v Jáchymově) und danach im Herbst im sächsischen Dippoldiswalde zu sehen sein.In Dippoldiswalde wurde nämlich 2008 ein unterirdisches Labyrinth von mittelalterlichen Silbergruben mit sehr gut erhaltenem Gezähe und hölzernem Ausbau aus der Zeit um 1185 entdeckt, was in der Fachszene als eine Sensation empfunden wurde.
Michal Urban
Übernommen aus des Zeitschrift „Krušnohorský luft“, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion



