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Seminarraum mit Gästen, jemand präsentiert per Beamer
3. Workshop im Bergarchiv Freiberg am 04.03.2019
©: LfA Sachsen, L. Rißland

Abschluss des Projektes ArchivNet

Projekt Archiv-Net

V projektu Archiv-Net budou zhodnoceny dostupnost a možnosti využití kulturněhistorických sbírek a archivů s předměty, či písemnostmi relevantními pro studium hornictví v saském a českém Krušnohoří. Dvojjazyčně publikované výstupy mají německým a českým odborným i laickým badatelům usnadnit využívání těchto institucí.

Hlavní téma, nadregionální vlivy na saská a česká hornická centra ve středověku a raném novověku, bude zkoumáno v pilotní studii. Jejím cílem je ověřit výpovědní potenciál hmotných a písemných pramenů pro budoucí výzkum. Přitom se historikové, archeologové a antropologové zaměří na otázku, odkud horníci a horní podnikatelé původně pocházeli, jaké technické inovace s sebou přinášeli a jaké to mělo důsledky na hospodářský, demografický a kulturní vývoj Krušnohoří.

Projekt »Archiv-Net« v programu Interreg V A 2014–2020 se Zemským úřadem pro archeologii Sasko jako vedoucím partnerem a Archeologickým ústavem Akademie věd České republiky v Praze jako kooperujícím partnerem je podporován Evropským fondem pro regionální rozvoj.

Insbesondere sollten diejenigen kulturhistorischen Sammlungen im Erzgebirge im Fokus stehen, die Materialien und Objekte zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bergbau bewahren, ausstellen und erforschen bzw. für die Forschung zur Verfügung stellen. Das jeweilige Potenzial der Sammlungen wurde mithilfe von Workshops an ausgewählten Sammlungsstandorten sowie einer wissenschaftlichen Pilotstudie ergründet. Letztere untersuchte, in welchem Ausmaß der Bergbau auf regionale und überregionale Austausch- und Migrationserscheinungen Einfluss genommen hat. Dazu fanden neben einer Auswertung von zeitgenössischen Schriftquellen zahlreiche Methoden aus dem archäologisch-naturwissenschaftlichen Spektrum, so unter anderem die Anthropologie, die Herkunftsanalyse mittels Strontiumisotopie, die Archäobotanik, die Geochemie, die Archäometallurgie, die Fernerkundung mittels LiDAR, die Numismatik, die Dendrochronologie und 14C-Datierung sowie weitere naturwissenschaftliche und archäologische Untersuchungen Anwendung.

Das 2016 entdeckte Kehrrad aus Bad Schlema ist ein gutes Beispiel dafür. Es datiert dendrochronologisch um 1500 und gilt nach derzeitigem Forschungsstand als einer der bislang ältesten physischen Belege für solche Wasserfördermaschinen im montanen Kontext. Gleichzeitig repräsentiert das Kehrrad damit auch eine zeitgenössisch innovative Technologie, die von überregional wirkenden Experten im sächsischen Erzgebirge eingeführt worden ist. Mithilfe von Isotopenanalysen wurde eine größere Serie an Zähnen ausgewählter mittelalterlicher Bestattungen aus den Bergbauzentren Freiberg, Dippoldiswalde und Annaberg untersucht, deren vorläufige Ergebnisse auf eine hohe Mobilität der Individuen hinweisen. Anhand archäobotanischer Analysen und archäologischem Fundmaterial konnte nachgewiesen werden, dass die Versorgung mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Produkten in den Bergrevieren teils über weite Entfernungen verlief und überregional agierende Händler und Kaufleute die Bergstädte mit Luxuswaren belieferten.

Solche und weitere Ergebnisse der Pilotstudie können in der wissenschaftlichen Abschlusspublikation „Bergbau und Mobilität im Mittelalter. Archäologische, historische und naturwissenschaftliche Fallstudien zum (über)regionalen Kultur- und Technologietransfer zwischen Montanrevieren“ in der Reihe ArchaeoMontan Band 7 der Veröffentlichungen des  Landesamtes für Archäologie Sachsen 73, Dresden 2020 nachgelesen werden.

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